Avicenna Ibn Sina hat 1019 erwähnt, dass Bernstein eine positive Wirkung auf die Verbesserung der Herzarbeit hat und gegen Magenschmerzen, Ohnmacht, Fieber, Übelkeit und Erbrechen hilft. Bernstein sollte die Regeneration der gebrochenen Knochen beschleunigen und den mageren Personen helfen, das erwünschte Gewicht zu erreichen. Im Mittelalter hat Bernstein neben u.a. Kampfer, Gold, Weinsteinkristallen, Bibersekrete zu den sechs wirksamsten Medikamenten gehört. In der Studie von Aricoli de Peste aus dem Jahr 1554 gibt es einen Hinweis darauf, Bernstein zur Bekämpfung der Pest zu verwenden, indem Bernstein mit Kampfer und Erdwachs in die Räume gestreut wurden, um sie zu desifizieren. | Im 19. Jahrhundert wurde mehrmals versucht, die im Bernstein enthaltene Bernsteinsäure vom Bernsteinöl zu trennen. Heute ist das viel einfacher und der Säuregehalt in Succinit variiert zwischen 3 und 8,4 Prozent. Sein täglicher Verzehr soll die Alterung des Körpers verhindern. Laut Jan Freyer hatte das Bernsteinöl, das mit Zucker verabreicht wurde, eine positive Wirkung auf das Nervensystem. | Matthäus Praetorius schrieb 1680, dass es während der Pest keine Opfer unter Bernsteinhandwerkern in Danzig, Klaipeda, Königsberg oder Libawa gab. Während der Pestepidemie 1709-1711 haben die preußischen Behörden eine Gesundheitsschule eingerichtet, die die Begasung der Räume mit verbranntem Bernstein empfahl. In der Studie "Pharmacology of the United States" (1898) wurde orale Gabe von gereinigtem Bernsteinöl bei Krämpfen und äußerliche Anwendung von Bernstein im Fall von Rheuma empfohlen. Bernstein wurde auch dank von dem Getränk "lammer-vin" bekannt, das ein Kräuterkonzentrat war, in dem Bernstein aufgelöst wurde. Das Getränk galt als Elixier der Unsterblichkeit. Im Bild: Bernsteinfischer an der Ostsee. Jahr 1650. |